Mit dem Ersatzneubau stellt die KEZO eine zeitgemässe, wirtschaftliche und umweltverträgliche Abfallverwertung langfristig sicher. Die Anlage soll ökologisch wie auch ökonomisch neue Massstäbe setzen. Die Wärme- und Stromproduktion sowie das Metallrecycling werden weiter verbessert. Zudem wird die Anlage so konzipiert, dass eine Erweiterung oder Anpassungen an neue Technologien auch später noch möglich sind. Diskutiert und geprüft werden unter anderem ein System zur CO-Senke, die Produktion von Wasserstoff sowie der Einsatz moderner Wärmespeichersysteme.
Gegenüber der heutigen Anlage wird mit dem Neubau die Betriebssicherheit weiter und die Energieeffizienz deutlich verbessert. Trotz der Reduktion der Verbrennungskapazität ist die KEZO künftig in der Lage, deutlich mehr Fern- und Abwärme zu liefern und damit einen noch grösseren ökologischen Beitrag zu leisten.
Die Nachfrage nach umweltfreundlicher Fernwärme steigt in der ganzen Schweiz. Verschiedene Gemeinden und Städte der Region haben ihr Interesse an Fernwärme aus der Abfallverwertung der KEZO angemeldet.
Die Abgabe von Fernwärme und Abwärme soll von heute 60 Gigawattstunden auf künftig ca. 225 Gigawattstunden pro Jahr fast vervierfacht werden. Das entspricht dem Bedarf von 25'000 Haushalten und einer Einsparung von 25 Millionen Litern Heizöl pro Jahr.
Die KEZO wird die Fernwärme produzieren und ab ihrem Areal zur Verfügung stellen. Den Aufbau und Betrieb der neuen Fernwärmenetze werden spezialisierte Energieunternehmen realisieren.
Bis zur Inbetriebnahme des Ersatzneubaus kann das Fernwärmepotenzial der bestehenden Anlage noch besser ausgeschöpft werden.
Schon heute können Kehrichtverwertungsanlagen einen Teil ihres CO2-Ausstosses indirekt kompensieren: durch Stromproduktion, Abgabe von Fernwärme oder Rückgewinnung von Metallen. Mit der «Carbon-Capture»-Technologie soll die CO2-Bilanz der KVAs künftig nochmals massiv verbessert werden.
Da sich abzeichnet, dass die Technologie bis zur Inbetriebnahme der neuen Anlage noch nicht genügend ausgereift sein wird, wird das Vorhaben in einem separaten Projekt nachgelagert umgesetzt. Die neue Anlage wird so geplant, dass die CO2-Abscheidung zu einem späteren Zeitpunkt ergänzt werden kann.
Dieser Anlageteil wird es ermöglichen, die rund 120'000 Tonnen CO2, die künftig bei der thermischen Abfallverwertung anfallen, direkt vor dem Kamin abzuscheiden und somit der Umwelt zu entziehen. Damit wird die KEZO einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten.
Beim Neubau wird sorgfältig auf die Umweltverträglichkeit geachtet. Das Projekt entsteht in Zusammenarbeit mit dem kantonalen Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) sowie weiteren Stellen für Natur- und Landschaftsschutz. Damit wird unter anderem sichergestellt, dass der Schutz des Wildbachs, der neben dem KEZO-Grundstück verläuft, vollumfänglich gegeben ist. Die KEZO unterstützt zudem das Revitalisierungsprojekt des Wildbachs.
Die Abgasreinigung ist eine wichtige und zentrale Anlagenkomponente. Die Emissionen der heutigen KEZO unterschreiten bereits deutlich die Luftreinhalte-Verordnung. Mit der neuen Anlage können die Emissionen nochmals reduziert werden.